
HIMMEL NASS
Vor ein paar Monaten, an einem Montag oder Dienstag, war ich in der Uni und hatte eine kurze Pause. Ich ging in mein Büro und telefonierte mit meiner besten Freundin Bea. Sie erzählte mir, dass es in Leipzig regnete und dass ihre mittlere Tochter Ella das Wetter kommentiert hatte, mit den Worten: „Himmel, nass!“ In den folgenden Tagen und Wochen lief der Ausdruck „Himmel nass“ in meinen Gedanken oft mit und ich fand, dass es ein schöner Ausstellungstitel wäre.
Die Bilder in diesem Heft sind für die gleichnamige Ausstellung in der Galerie b2_ im September 2025 entstanden. Ich habe manche der Bilder aus Tamtam und Gran Palazzo in unterschiedlichen Verfahren in Linolschnitte übersetzt und aus diesen dann wieder größere schwarz/weisse Ölbilder gemacht. Die nach Ölbildern aus der Phantasie entstandenen Linolschnitte zu malen ist ein Prozess, der mich beschäftigt seit ich die Ausstellung im Museum der Bildenden Künste in Leipzig hatte. Es ist eine Möglichkeit aus den ursprünglich kleinen farbigen Bildern, größere, abstraktere, dunklere und schärfere Malereien zu machen. Ich sehe in manchen der Motive Formen, Chaos und eine Energie, wie ich sie vielleicht aus der Kindheit kenne. Bunte Farben, Zimmer, in denen Dinge auf dem Boden liegen, vermischt mit Träumen von Tieren und einer schönen Landschaft. Ein Durcheinander.
Der Himmel ist eine große weite Fläche, weit weg. Sie umgibt die ganze Welt. Die Vorstellung, dass diese uns alle umgebende Fläche nass ist, hat etwas malerisches, etwas angestrichenes. Eine nass angestrichene Oberfläche. Und die Vorstellung, dass der ganze Himmel nass ist, hat auch etwas Melancholisches.Und auch etwas Beruhigendes.
Regen war lange Zeit mein Lieblingswetter.













