
Ein Sitz, ein Automat, eine Leuchte -in ihrer Nähe verlieren die Dinge ihre Funktion und mit ihr ihre Namen. Sie werden zu bloßer Präsenz, erzeugen Resonanz. Florian Merdes nähert sich in seiner Arbeit der Schwelle von Ding und Bild. Eine Suche zwischen materieller Oberfläche und polyvalenter Tiefe. In den Fotografien der Ausstellung entsteht ein Übergangsraum zwischen Objekt und Abbild, in dem Materialität eine affektive Körperlichkeit annimmt. Nähe und Distanz geraten hier ins Schwanken, vertraute Wahrnehmung wird irritiert.Die Texturen operieren als Projektionsflächen, auf denen sich Intimität und Fremdheit zugleich einschreiben.
Im objekthaften Austausch untereinander eröffnen sie ein Netz von Beziehungen, die Bedeutung erzeugen, verlagern, verunsichern.Die Arbeiten kreisen um eine Ökonomie des Blicks: Jede glatte Fläche wird zum Versprechen, jede Delle zur Spur. In den Bildern verkörpert sich eine stille Zukunftserwartung. Ein Begehren, eine Angst, in der die Form als Medium wirkt, als Vermittler zwischen inneren und äußeren Realitäten. Im Spiel von Material und Psyche berührt sie unser tiefes Bedürfnis nach einem Zentrum, das stets entzogen bleibt, immer schon anderswo liegt.












