Das Künstlerinnenkollektiv VIP hat sich für die aktuelle Ausstellung geschätzte und befreundete KünstlerInnen eingeladen um die eigene prozessorientierte Arbeitsweise in den Einfluss anderer künstlerischer Positionen einzubinden und den Raum der Galerie b2 in den Schauplatz eines künstlerischen Miteinanders zu verwandeln. Die Interaktion zwischen den einzelnen Arbeiten, der gegenseitige Respekt und die Wertschätzung der KollegInnen füreinander stellen ein ausschlaggebendes Motiv der Gruppenausstellung dar. Mit einem lustvollen Zwinkern stellen sie die Frage: Kann ich helfen oder was hat das mit Liebe zu tun?
Die Gruppenausstellung versammelt insgesamt sechs künstlerische Positionen, denen allen, so heterogen auch die künstlerischen Ansätze und medialen Ausformulierungen sind, ein verwandter Reiz des Tragisch-Komischen eigen ist. So werden lebensgroße Fotografien der in Berlin lebenden Künstlerin Katja Stoye-Cetin zu sehen sein, die eine Situation zwischen zwei Personen auffängt, welche sich durch eine eigentümliche Verrückbarkeit auszeichnet. Die portraitierten Figuren, im Schubsmoment aufgenommen werden dabei zu formalen Trägern einer abstrakten Intimität. Die ebenfalls in Berlin lebenden Künstlerinnen Uta Zeidler und Alexandra Gaul wiederum warten mit nunancierten Komikmomenten auf. Zeidler, deren Malereien die kleine Wahrheit nicht nur im Großen subtil zu verstecken weiß vermag insbesondere durch ihre präzisen und spielerischen Werktitel den Betrachter zu immer neuen Perspektiven locken. Alexandra Gaul wird einige ihrer installativen Objekte präsentieren, oft Fundstücke an denen sie minimale, jedoch konkrete künstlerische Eingriffe vornimmt. Sie lenkt auf diese Weise die ursprüngliche Funktion und /oder Wesensart der Dinge in eine neue von der Künstlerin diktierte Richtung ohne dabei den Pfad der Selbstironie zu verlassen. Dankbar schiebt sich da ein Schmunzeln in das Gesicht des Betrachters.
Der aus Jena stammende und in Leipzig lebende Künstler Guido Reddersen entwickelt eine neue Arbeit für den Raum und fügt im Sinne einer installativen Inszenierung der kollektiven Ausstellung einen selbstreflexiven Moment hinzu, der sich auch als eine Reaktion auf diese Einladung versteht. Lysann Buschbeck ist mit einer neuen und bisher noch nicht gezeigten bildnerischen Arbeit vertreten. Die scheinbare Verspieltheit ihrer Zeichnungen präsentiert sich jedoch durch die fast getriebene Konsequenz, sowohl formal als auch im Sinne der ausdauernden Auseinandersetzung der Künstlerin mit sich und der darausfolgenden künstlerischen Abstrahierung als ein sehr beeindruckendes und nachdenkliches Gesamtbild.
VIP schließlich zeigt eine Sound-/Bildinstallation, wo das Künstlerinnenkollektiv, welches, gewöhnlich sich selbst als zu abstrahierende Stellvertreterfiguren begreifend, zum ersten mal einer anderen Figur die Sprecherrolle überlässt und die eine oder andere Frage aufwirft.
Die Idee der B2 – Ausstellung ist diese als ein Künstlergemeinschaftliches Projekt zu begreifen, wo Selbst-/Ironie, Witz und Lächerlichkeit Hand in Hand mit den sensiblen und schwereren Themen in- und außerhalb der Kunst einhergehen – so das anspruchsvolle Anliegen der KünstlerInnen.