Galerie b2

Upside Down, 2017/18, Folie auf Glas, Serie von insgesamt 15 Fotografien, Auflage 3 + 1 a.p.

UPSIDE DOWN

Die zwölf Fotografien der Serie UPSIDEDOWN zeigen die Umbruchsituation einer Integrierten Gesamtschule in Braunschweig. 1972 war dieser Schulkomplex ein Vorzeigeprojekt, welches mit seiner Raum- und Farbgestaltung, den Klassenräumen, den Gängen und Leitsystemen, der Aula und dem Schulhof zum Ausdruck einer demokratischen Vorstellung von Schule werden sollte. Gemeinsam wurden Haupt-, Real und Gymnasialschüler in den Räumen unterrichtet, um so positive Synergieeffekte für mehr Chancengleichheit zu nutzen. Die Schule war damals in Niedersachsen die erste dieser speziellen Form. 2016 wurde das Gebäude abgerissen und durch einen kleineren, modernen Neubau ersetzt. Caroline Hakes Bilder zeigen die Aufräum- und Entsorgungsarbeiten im alten Gebäude. Weniger mit dem Blick eines Architektur-Archivars gesehen, geht es der Künstlerin vielmehr um das Herausarbeiten einer Umbruchsituation, die auch exemplarisch den Wandel architektonischer und sozialer Ideologien verdeutlicht: „Schule und Bildung stehen für mich in einem existenziellen Sinne stellvertretend für das Bestreben nach einer idealen Form der Prägung, der optimalen Ausbildung und Disziplinierung, der kulturellen und sozialen Identität […]“, sagt die Fotografin.

Jennifer Bork, Kuratorin Kunstverein Wolfsburg

recreation II, 2018 26 Siebdrucke auf Papier, Auflage 1, 20 × 30,5 cm